Castells - Menschenpyramiden

Castells - Menschenpyramiden in Katalonien

Castells - Menschenpyramiden werden bis heute traditionell bei vielen Festen oder während wichtiger Feiertage in Katalonien aufgebaut. Castell (katalanisch castell, zu deutsch „Burg“) ist die katalanische Bezeichnung für eine Menschenpyramide, Castells als menschliche Türme zu bauen, hat in Katalonien eine lange Tradition. Die komplzierteste Castell-Form, die Höhe ihrer menschlichen Türme ist bei der Errichtung der Castells das Ziel der katalanischen colles castelleres (Vereine). Sich im Bau möglichst eindrucksvoller Menschenauftürmungen zu übertreffen, ist das Ziel aller "Castellares". Der Ursprung der Castell-Tradition in Katalonien wird im katalanischen Ort Valls vermutet, von dort haben sich die wunderbar buntern Menschentürme in allen Regionen von Katalonien ausgebreitet.

In Valls sollen bei katalanischen Tänzen gegen Ende des 17. Jahrhunderts die ersten Figuren entstanden sein. Solche Tänze (cat: Balls de Valencians) wurden zunächst mit einem Schlussbild oder einer Schlussaufstellung beendet – teils stiegen die Darsteller auf unternstehende – die ersten „Castellars“ waren erfunden. Wie es halt so ist: Die Tanzgruppen der verschiedenen Formationen versuchten sich nicht nur im Tanz, sondern besonders bei immer gewagteren und höheren Figuren aus Menschen zu übertrumpfen. Bald schon gab es eigene Treffen, Vereine und natürlich Wettkämpfe, die zunächst nach den Tänzen, später von speziellen „Castellars“, den Mitwirkenden am Bau der Castells in eigenen Treffen meist öffentlich ausgetragen wurden.

Colles castelleres nannten sich nun die Gruppen, die in mühevollem Training, immer mehr auch von weiteren Sportarten begleitet, von Jahr zu Jahr kompliziertere und höhere Castells errichteten. Die Frauen waren ebenfalls von Beginn an in die Entwicklung der Castell-Tradition eingebunden: Zunächst als Tanz-Partnerinnen bei den Balls de Valencians, nähten sie zumeinst die farbenprächtigen Kostüme. Und beim Aufbau der katalanischen Castells stiegen sie meist in die Höhe, um von den männlichen Castellares gestützt zu werden. Auch die Kleidung änderte sich mit dem Bau der höheren Menschenpyramiden, denn im Gegenteil zum Tanz sollte die Kleidung der Colles Castellares eher eng anliegend und praktisch, aber auch farbenfroh sein.

Die „goldene Zeit der Castells in Katalonien wird im 19. Jahrhundert gesehen, als Colles Castellares aus Valls mit ihren eindrucksvollen Castell-Aufführungen zum Hauptereignis bei den Festen im katalanischen Alt Camp, dem Camp de Tarragona und im Penedès wurden. Die größten castells wurden ebenfalls in dieser Zeit errichtet und sie gilt daher als das erste goldene Zeitalter der castells, um so mehr, da auch die katalanische Tradition der Castells während der Franco-Diktatur in Spanien verboten wurde. Neunstöckige Castells wurden bereits 1851 aufgebaut – heute werden bei Castell-Meisterschaften in Katalonien von den besten Colles Castellares 10 Stockwerke erwartet.

In der katalanischen Sprache, dem „Català“ , bedeutet das Wort Castell wie auch das deutsche Kastell „Burg“. Baut eine Colles Castellares ein Castell aus zwei Personen je Ebene, so spricht man von Torre (Turm). Dagegen spricht man vom Pilar (Pfeiler), wenn ein Castell nur aus einer Person je Ebene errichtet wird. In Katalonien gibt es neben den Castell-Wettkämpfen verschiedene regelmäßige Veranstaltungen der Colles Castellares. Hier finden Sie eine Auswahl größerer regelmäßiger Castell-Veranstaltungen bei denen Sie Castells live erleben können. Darüber hinaus werden bei vielen Stadtfesten (Festa Major) Castells errichtet.

Hier kann man im Katalonien-Urlaub Castells in Katalonien finden:

24. Juni zu Sant Joan in Valls
23. September zu Santa Thekla in Tarragona
30. August zu Sant Felix in Vilafranca del Penedès
Erster Sonntag im Oktober in geraden Jahren großer Wettbewerb (Concurs de castells de Tarragona) in der Arena von Tarragona – Unbedingt sehenswert!
Erster Sonntag nach dem 21. Oktober zu Santa Ursula in Valls

In Tarragona sind die Castellares so beliebt und ihre Tradition der menschlichen Türme und Pyramiden so verwurzelt, dass man dieser alten katalanischen Kultur ein grosses Denkmal mitten in der grossen Fussgängerzone, der Ramblas Tarragonas, gesetzt hat.

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