Wege der Katharer

Wege der Katharer - eine Route über die Pyrenäen in Katalomien.

Hape Kerkelings Buch „Ich bin dann mal weg" hat in ganz Deutschland ein Jakobsweg-Fieber ausgelöst.

Nicht weniger interessant, aber weniger bekannt ist eine traditionelle Kulturroute in Katalonien: Der „Weg der Guten Menschen" in Katalonien – mit der Überquerung der Pyrenäen.

Die Katharer, die sich selbst als „bons hommes" oder „gute Menschen" bezeichneten, wurden jenseits der Grenze im „Pays de cathare“, etwa der heutigen Region Languedoc-Rousillion von der römisch-katholischen Kirche gnadenlos wegen ihres Glaubens verfolgt – die nicht gezahlten Kirchensteuern waren allerdings mindestens ebenso entscheidend.

So erreichten die ersten Katharer auf der Flucht vor der Verfolgung durch die Kreuzritter und der Inquisition in Okzitanien Katalonien. Besonders zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert war die Verfolgung durch Kreuzritter und Inquisition in Okzitanien Grund für die Flucht. In Katalonien wurden sie vom katalanischen Adel aufgenommen.

Der Fluchtweg der Katharer führte von Frankreich über die Pyrenäen von einem notdürftigen Zufluchtsort zum nächsten: Quer durch die Regionen L’Alt Urgell, La Cerdanya oder Berguedà schließlich auf katalanisches Gebiet.

Allerdings war die Pyrenäenroute zwischen Südfrankreich und der heutigen autonomen Region Catalunya in Spanien vor der Flucht ein oft genutzter Reiseweg der Katharer, aber auch für Pilger, Händler und Reisende.

Die uralten Wege der Pyrenäenüberquerung gibt es noch: Eine als Fernwanderweg GR-107 markierte Route führt von der Stadt Foix im französischen Departement Ariège nach Berga im spanischen Katalonien über die Katharer-Burg Montségur.

Diese alte, traditionsreiche Route verbindet das in der Nähe von Berga gelegene Heiligtum von Queralt über den Naturpark Cadí-Moixeró mit der mythischen Burg Montsegur in der französischen Region Ariège.

Folgt man so den Spuren der Katharer auf ihrem Weg ins Exil, entdeckt man an der Route, die man je nach Etappe im Auto, zu Fuß, zu Pferd oder auf dem Fahrrad zurücklegen kann, unter anderem Bagà, Gósol und Bellver de Cerdanya.

Wer den alten Katharer-Pfaden durch die Pyrenäen folgt, erlebt dieselben Landschaften wie jene Männer und Frauen im Mittelalter bei ihrem Kampf für die Freiheit ihres Glaubens.

Ausgangspunkt der Route durch die Pyrenäen:

Die Route beginnt am Sanktuarium von Queralt in Berga in den Pyrenäen. Wegen seiner privilegierten Lage in 1200 Metern Höhe in der Serra de Queralt wird das Heiligtum aus dem 17. Jahrhundert auch als „Balkon Kataloniens" bezeichnet.

Im ehemaligen Gästehaus des Sanktuarium von Queralt befindet sich heute ein Restaurant. Im Sanktuarium selbst wird eine gotische Madonnenfigur aus dem 14. Jahrhundert verehrt.

In der Ortschaft Gósol in den Pyrenäen ist der alte befestigte Ortskern aus dem 11. Jahrhundert zu bestaunen. In der teilweise noch erhaltenen Burg, die auch besichtigt werden kann, boten die Barone von Pinós den katharischen Flüchtlingen Schutz.

Im Ort Saldes, der am Fuße des Pedraforca-Massivs liegt, kann der Wanderer eine Burgruine aus dem 11. Jahrhundert, die im 9. Jahrhundert geweihte Pfarrkirche Sant Martí und die Marienkirche aus dem 13. Jahrhundert bewundern.

Auf ihrem Weg führt die Fluchtroute der Katharer direkt durch das prachtvolle, mittelalterliche Bagà, die Hauptstadt der Freiherren von Pinós und Mataplana. Das historische Zentrum von Baga beeindruckt mit der Kirche „Sant Esteve“ aus dem 9. Jahrhundert und dem Freiherrenpalast, in dem das „Zentrum für das Mittelalter und die Katharer" untergebracht ist.

Kenntnisse über die Geschichte der Katharer auf katalanischem Gebiet werden hier präsentiert.

Weiter führt die Route nach Bellver de Cerdanya: Der alte Ort wurde vom Grafen von Rosellón und der Cerdanya, Nunó Sanç, gegründet, der sich wie viele andere Adlige auch aktiv für die Katharer einsetzte.

Der mittelalterliche Ortskern in Bellver de Cerdanya stammt noch aus dem 13. Jahrhundert und ist bemerkenswert gut erhalten. Hier lohnt ein Blick in die Kirche Sant Jaume und auf den von einem Säulengang umgebenen Platz.

Unweit von Bellver liegt die Kirche Santa Maria de Talló aus dem 11. Jahrhundert, die als die Kathedrale der Romanik in der Cerdanya gilt. Diese und zwölf weitere Kirchen in der Umgebung von Bellver, von denen zwei besonders sehenswert sind, kann man besuchen:

Die Kirche Sant Julià in Pedra aus vorromanischer Zeit wurde unter Verwendung der Reste einer alten Burg auf der Spitze eines Felsens errichtet.

Ebenso sehenswert ist die Wallfahrtskirche Sant Serni de Coborriu aus dem 12. Jahrhundert, die durch ihre strategisch gewählte Lage am Weg von Bellver de Cerdanya in das Inglatal besticht.

Sehenswertes entlang der Route

Sehenswert unter anderem:

Die Katharer Burgen von Montségur (siehe Bild), Roquefixade, Montaillou, die Burgen von Foix und Gosol, der Heilige Ort zu Queralt, die Abtei zu Bellver de Cerdagne, die Kirche von Mérens les Vals.

Sehenswerte Tiere: Verschiendene Raubvögel, Gemsen, Murmeltiere ...

Landschaften: Luzenac-Talkstein, die La Frau-Schluchten, die Aussicht aus dem Chioula-Pass.

Pedraforca : 2297 Meter hoch gelegen, eindrucksvolle Kletterfelsen.
Orlu Naturschutzgebiet.
Sierra del Cadi Moixero Schutzgebiet.
Picassomuseum in Gosol

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