Katalonien - Fussball

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Der Präsident des katalanischen Fussballklubs FC Barcelona wünscht sich eine eigene Fußball-Nationalmmanschaft Kataloniens: "Ich bin Katalanist", erklärte Joan Laporta laut Berichten der Tageszeitung "El Pais" vom Dienstag und dem Sportblatt "As". "Mein Traum ist, dass Katalonien an einer Fußball-WM teilnimmt." Eine eigenständige Fussball-Meisterschaft der wirtschaftsstärksten Region Spaniens bezeichnete Laporta freilich als "nicht unbedingt notwendig".

"Barcelona hat von Beginn an in der spanischen Liga gespielt", meinte Laporta, "und eine katalanische Liga würde sich ja nur aus katalanischen Fussball-Klubs zusammensetzen." Für diese Einschränkung dürften neben sportlichen Aspekten auch wirtschaftliche Fragen entscheidend sein. Nach dem Abstieg von Gimnastic Tarragona spielt derzeit mit dem Stadtrivalen Espanyol Barcelona nur noch ein weiterer Klub aus Katalonien in der 20 Vereine umfassenden Primera Division Spaniens. Als absolute Höhepunkte der Saison gelten bei den katalanischen Fussball-Fans zudem die "Derbys" zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid.

"Nur interessant, wenns ums Zahlen geht"
Im Übrigen schlug Laporta aber durchaus separatistische Töne an: "In jüngster Zeit hat Spanien Katalonien nicht in der gebührlichen Form behandelt. Man hat hat manchmal das Gefühl, dass wir auch im Fussball nur interessant sind, wenn es ums Zahlen geht. Es wäre besser, wenn Katalonien mehr Selbstverwaltung hätte."

Er bereue außerdem, dass er Spaniens Premier Jose Luis Rodriguez Zapatero (Sozialisten/PSOE) nach dem 2:1-Sieg im Fussball-Champions-League-Finale 2006 in Paris gegen Arsenal noch auf dem Spielfeld den Europacup in die Hand gedrückt habe. "Ich habe damals gedacht, er trete für einen pluralistischen Staat ein. Heute tut es mir leid."

Keine separaten Nationalteams
Im spanischen Parlament war vor rund einer Woche ein Antrag von katalanischen und baskischen Parteien abgelehnt worden, nach dem Vorbild von England, Schottland und Wales separate Nationalmannschaften zu stellen und auch eigene Teams in internationale Klubbewerbe zu entsenden. Dagegen stimmten in seltener Eintracht Spaniens regierende Sozialisten und die oppositionelle Volkspartei (PP).

Inoffizielle Spiele von "Nationalteams" der autonomen Regionen Spaniens sind freilich bereits üblich. Vor allem rund um Weihnachten sind neben den Auswahlen von Katalonien und Euskadi (Baskenland) regelmäßig auch Teams von Galicien, Andalusien oder den Kanarischen Inseln am Ball.

2014 Abstimmung über Unabhängigkeit
Der katalanische Vize-Regierungschef Josep Lluis Carod-Rovira von der linksnationalistischen Esquerra Republicana (Republikanische Linke/ERC) hatte sich jüngst sogar dafür ausgesprochen, bis zum Jahr 2014 ein Referendum über die Unabhängigkeit abzuhalten. "Katalonien muss 2014 entscheiden, ob es einen eigenen Staat haben will".

Das Jahr 2014 würde sich laut Carod-Rovira für diese Entscheidung anbieten, weil Katalonien 300 Jahre zuvor als Folge des Spanischen Erbfolgekriegs (1700-1713) "seinen Staat" verloren habe, argumentierte Carod. Tatsächlich hatte Katalonien 1714 weitgehende Autonomierechte eingebüßt. Dessen wird auch am katalonischen Nationalfeiertag "Diada" gedacht.

Datum: 17.09.2007

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