Französischer Bauernführer José Bové im Hungerstreik
Paris (AFP) - Aus Protest gegen den Anbau von genmanipuliertem Mais ist der französische Bauernführer José Bové aus dem Südwesten Frankreichs im Neuen Jahr in den Hungerstreik getreten.
Bové sagte in einem Interview dem Radiosender France-Inter, er esse seit dem Vorabend nicht mehr, weil die Regierung Sarkozy ihr Wort nicht halte. Paris solle den Anbau von gentechnisch verändertem Mais im Sinne der Verbrauer endlich und endgültig verbieten, forderte der Bauernführer, der seit den 90er Jahren immer wieder mit Protestaktionen Schlagzeilen macht.
Die konservative französische Regierung hatte bei einer großen Umweltkonferenz im Oktober angekündigt, bis Februar werde kein Genmais mehr angebaut - wohlwissend, dass im Winter üblicherweise nicht ausgesät wird. Bis Februar sollte ein neues Gesetz zum Umgang mit genmanipulierten Pflanzen erarbeitet werden.
Bové und einige weitere engangierte Umweltschutzgruppen werfen der französischen Regierung vor, sich in der EU nicht ernsthaft für ein Verbot der gentechnisch veränderten Pflanzen auf französischem Boden stark zu machen. Der Bauernführer war Ende der 90er Jahre auch im Ausland bekannt geworden, als er mit anderen Bauern eine Baustelle der US-Schnellimbisskette McDonald's im südfranzösischen Ort Millau mit Traktoren verwüstete, um gegen den malbouffe (frei übersetzt „Scheißfraß“) aus Amerika zu protestieren.
Seitdem stand Bové immer wieder vor Gericht, weil er mit seinem Kampf gegen Globalisierung und Gentechnik regelmäßig gegen das Gesetz – das nach Meinung zunehmend grösserer Verbrauchergruppen die Konzerninteressen, nicht aber die der Bürger schützt - verstößt.
Datum: 04.01.2008
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